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Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Juniorprofessorin Dr. Gabriella Lapesa in der Informatik ernannt

Zum Beginn des Wintersemesters ernannte Prof. Dr. Martin Mauve, Prorektor für Digitalisierung und Wissenschaftliche Infrastruktur der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), die Computerlinguistin Dr. Gabriella Lapesa zur Juniorprofessorin mit Tenure-Track nach W2. Nach dem „Jülicher Modell“ arbeitet Lapesa an der HHU und am Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS in Köln. Ihre Forschungsgebiete sind die maschinelle Sprachverarbeitung und die computergestützten Sozialwissenschaften.

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Dr. Gabriella Lapesa wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 zur Juniorprofessorin für das Fachgebiet „Responsible Data Science and Machine Learning“ an der HHU nach dem „Jülicher Modell“ ernannt. Sie forscht am Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS. (Foto: privat)

Prof. Lapesas Schwerpunkt ist das „Natural Language Processing“ (NLP) in interdisziplinären Kontexten. Es geht um die Verarbeitung natürlich gesprochener Sprache mit Hilfe von Computern. Sie wendet NLP auf sozial- und politikwissenschaftliche Kontexte an: Zum Beispiel, wie die Entscheidungsfindung in Foren durch NLP unterstützt werden kann, oder wie die Dynamik politischer Debatten anhand von Zeitungsberichten erfassbar ist.

Es geht ihr auch darum, an der Schnittstelle von NLP, Politikwissenschaft und Entscheidungsfindung automatische Werkzeuge zur Unterstützung der (digitalen) direkten Demokratie zu entwickeln.

Bei GESIS will Prof. Lapesa mit ihrer Arbeitsgruppe „Data Science Methods“ zum Aufbau und zur Pflege der Infrastruktur für die computergestützte Sozialforschung („Computational Social Science, kurz CSS) beitragen, indem neue Methoden entwickelt und über die GESIS-Dienste verfügbar gemacht werden.

Lapesa: „Wir wollen die Interaktion zwischen natürlicher Sprachverarbeitung und Sozialwissenschaften fördern. Dazu entwickeln wir Lösungen, die mehrere Informationsquellen wie Texte, soziodemografische Merkmale von Akteuren und multimodale Daten integrieren. Wir wollen aktuelle Herausforderungen im Bereich NLP angehen, wie die Modellierung subjektiver Phänomene, Szenarien mit beschränkten Ressourcen oder die Identifizierung und Abschwächung von inhärenten Präferenzen in NLP-Modellen.“

Während Prof. Lapesa Forschungsstandort vornehmlich in Köln liegen wird, übernimmt sie an der HHU Lehraufgaben im Fach Informatik mit den Schwerpunkten „computergestützte Argumentation“, „Ethik in der NLP“, „Analyse politischer Texte mit NLP“. Über die HHU wird sie auch Forschungsprojekte und Promotionsarbeiten betreuen.  

Zur Person

Gabriella Lapesa (geboren 1984 in Teramo in Italien) studierte „Digital Humanities“ (Bachelor 2006) und Theoretische und Angewandte Linguistik (Master 2010) an der Universität von Pisa in Italien. 2019 promovierte sie im Fach Kognitionswissenschaften an der Universität Osnabrück mit der Arbeit „Parameters, Interactions, and Model Selection in Distributional Semantics“. Als Forschungsassistentin und als Lecturer arbeitete Lapesa an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Stuttgart und Göttingen. Nach der Promotion übernahm sie eine Postdoc-Position an der Universität Stuttgart; seit 2020 leitet sie am dortigen IMS die unabhängige Forschungsgruppe E-DELIB, die vom BMBF gefördert wird. Seit Oktober 2023 wirkt sie am Leibniz-Institut für Sozialforschung GESIS in Köln und wurde nach dem „Jülicher Modell“ zur W1-Professorin für „Responsible Data Science and Machine Learning“ an die HHU berufen.

Prof. Lapesas Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen computergestützte Sozial- und Politikwissenschaft, E-Demokratie, Bewertung und Interpretation von „Natural Language Processing“ (NLP)-Modellen, kognitive Modellierung und der computergestützten Argumentation. Sie veröffentlichte rund 35 Beiträge in begutachteten Fachmagazinen und Konferenzbänden, unter anderem bei der Association for Computational Linguistics, Word Structure und Politics and Governance.

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Neuberufene
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