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DFG-Spitzenforschungsförderung
HHU erhält neuen Sonderforschungsbereich in der Pflanzenforschung

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) feiert einen großen Erfolg: Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekannt gab, wird ein großes Verbundprojekt, ein Sonderforschungsbereich (SFB/Transregios (TRR)), an der HHU für die kommenden vier Jahre gefördert. Bei dem pflanzenwissenschaftlichen SFB/TRR 341 ist Prof. Dr. Maria von Korff Schmising Ko-Sprecherin, die Sprecherschaft liegt bei Prof. Dr. Juliette de Meaux von der Universität zu Köln.

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Prof. Dr. Juliette de Meaux ist Sprecherin (l.), Prof. Dr. Maria von Korff Schmising ist Ko-Sprecherin des pflanzenwissenschaftlichen Sonderforschungsbereichs SFB/TRR341 „Plant Ecological Genetics“. (Fotos: Univ. zu Köln – Kim Steige / HHU – Christoph Kawan)

„Dieser Erfolg stärkt die Forschung an der HHU maßgeblich“, freut sich Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck. „Ich danke allen Mitgliedern des Antragsteams, die mit großem Engagement diesen neuen Leuchtturm für Düsseldorf in einem hochkompetitiven Konkurrenzumfeld erfolgreich einwerben konnten.“

SFB/TRR 341 „Plant Ecological Genetics“

In diesem neuen SFB/TRR werden die genetischen Grundlagen für die Reaktionen und Anpassungen von Pflanzen auf globale Umweltveränderungen erforscht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Anpassungsstrategien von Pflanzenarten an begrenzte Ressourcen, etwa Wasser und Nährstoffe, um die sie mit anderen Pflanzen konkurrieren.

Die Forschenden wollen Genvariationen identifizieren, die das Überleben und die Fortpflanzung als Reaktion auf diese veränderten Bedingungen steuern. Durch den Vergleich eng und entfernt verwandter Arten lässt sich beurteilen, ob die Funktion von Genen, die die Anpassung von Pflanzen fördern, im Laufe der Evolution erhalten geblieben sind oder ob sie von der ökologischen Spezialisierung abhängen.

Prof. Dr. Maria von Korff Schmising vom Institut für Pflanzengenetik und Ko-Sprecherin des SFB/TRR341: „Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten an der HHU wird die Untersuchung von Wildgräsern im Vergleich zu der nah verwandten Getreidepflanze Gerste sein. Gefragt wird, welche Merkmale und Genvarianten es den Wildgräsern erlauben, ganz unterschiedliche ökologische Nischen zu besiedeln, besonders solche mit geringer Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit.“

Ein Fokus liegt auf der Mäusegerste (Hordeum murinum), die zu den am weitest verbreiteten Gräsern gehört und die in Europa sowohl an trockenen und nährstoffarmen als auch an guten Standorten wächst. Die umfangreichen genetischen Daten aus der Gerste können für die Untersuchung der Wildgräser genutzt werden. Gleichzeitig können aber auch Erkenntnisse aus den Wildgräsern langfristig die Züchtung besser angepasster Getreidepflanzen unterstützen. Etwa, indem solche Gene, die den Wildgräsern ihre gute Anpassungsfähigkeit ermöglichen, in Getreide übertragen bzw. dort gezielt selektiert werden.

An der HHU wird für das Forschungsprogramm des neuen Sonderforschungsbereichs eine Tenure-Track-Professur W1/W2 eingerichtet, die sich explizit mit „Ökologischer Genetik“ befasst und damit die genetische Anpassung von Pflanzen an sich verändernde Umweltbedingungen zum Schwerpunkt hat.

Ein wichtiger weiterer Aspekt ist die Einbindung von Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürgern in die Forschung. In dem „Citizen Science“-Projekt, welches von Prof. Dr. Petra Bauer betreut wird, sollen Schüler, Studierende, Institutionen des Bildungssektors und interessierte Bürgerinnen und Bürger in das Monitoring von Wildpflanzen, ihren Merkmalen und ihrer Verbreitung eingebunden werden. Das Teilprojekt im SFB stärkt auch das Profil der HHU als Bürgeruniversität.

Prof. Dr. Juliette de Meaux vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität zu Köln ist Sprecherin des SFB/TRR 341, Ko-Sprecherin ist Prof. Dr. Maria von Korff Schmising vom Institut für Pflanzengenetik der HHU. Weitere Partner sind: Ruhr-Universität Bochum, Universität Marburg, Universität Potsdam, Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln. Das Fördervolumen beträgt rd. 11 Millionen Euro.

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