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Nachruf
Chemiker Univ.-Prof. em. Dr. Hans-Herbert Schmidtke verstorben (1929-2023)

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf trauert um Univ.-Prof. em. Dr. Hans-Herbert Schmidtke, der bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 den Lehrstuhl für Theoretische Chemie innehatte. Er starb im Alter von 93 Jahren.

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Der emeritierte Chemieprofessor Dr. Hans-Herbert Schmidtke, von 1974 bis 1994 Lehrstuhlinhaber für Theoretische Chemie an der HHU, verstarb 93-jährig am 22. Januar 2023. (Foto: privat)

Hans-Herbert Schmidtke wurde am 9. Juli 1929 in Rastenburg in Ostpreußen geboren. Nach seinem Chemiestudium an der Goethe-Universität Frankfurt am Main wurde er ebendort 1958 zum Doktor der Philosophie promoviert. Seine Dissertationsschrift „Die Spin-Bahnwechselwirkung in der elektrostatischen Theorie der Komplexverbindungen mit einer Anwendung am Chromdublett“.

Nach Abschluss der Promotion arbeitete er zunächst als Postdoctoral Fellow der amerikanischen Atomic Energy Commission an die Northwestern University nahe Chicago. Nach einer Station am Max-Planck-Institut für Theoretische Physik in München wechselte er 1961 in die Schweiz, ans Cyanamid European Research Institute in Genf. Auf Basis seiner wissenschaftlichen Publikationen zum Ladungstransfer in Übergangsmetallkomplexen habilitierte er sich 1967 in Frankfurt. Während seiner Frankfurter Zeit, wo er von 1968 bis 1974 zunächst als Privatdozent und später als Professor für Theoretische Anorganische und Organische Chemie lehrte, fiel auch die Entwicklung des Angular-Overlap-Modells für Komplexverbindungen, das weit über die nationalen Grenzen hinaus in der wissenschaftlichen Community bekannt wurde.

1974 nahm Prof. Schmidtke einen Ruf an die Universität Düsseldorf auf den Lehrstuhl für Theoretische Chemie an, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 innehatte. Auch hier stand, wie schon an seinen vorherigen Stationen, die Ligandenfeldtheorie im Zentrum seiner wissenschaftlichen Forschung. Die Arbeiten von Prof. Schmidtke und seinen Mitarbeitenden haben dazu beigetragen, dass die Ligandenfeldtheorie als wichtiges Werkzeug zur Vorhersage und Analyse der Spektren von Übergangsmetallkomplexen etabliert werden konnte.

Hans-Herbert Schmidtke verstarb am 22. Januar 2023. Die Heinrich-Heine-Universität wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

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Kategorie/n: Nachrufe, Schlagzeilen, Pressemeldungen, Chemie Aktuelles, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell
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