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Nachruf
Univ.-Prof. em. Dr. Artur Bergmann verstorben (1926-2021)

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf trauert um Univ.-Prof. em. Dr. Artur Bergmann, der bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 Lehrstuhlinhaber in der Mathematik war. Der Mitbegründer des Fachs Mathematik in Düsseldorf und Baukoordinator der Institutsgebäude der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät in den 1970er Jahren starb am 22. Dezember 2021.

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Der emeritierte Mathematikprofessor Dr. Artur Bergmann verstarb 95-jährig am 22. Dezember 2021. (Foto: privat)

Artur Bergmann wurde am 13. Juni 1926 in Wurzbach in Thüringen geboren. Der Sohn eines Zimmermeisters nahm 1946 ein Studium an der Technischen Hochschule Braunschweig auf, das er 1951 mit dem Diplom in Mathematik und einem Staatsexamen in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie abschloss. Nach Tätigkeiten im Schuldienst übernahm er 1954 eine Forschungsstelle an der Universität Würzburg, wo er 1955 zum Thema „Ringe mit Normenadditionsformel“ im Fach Mathematik promovierte. Insgesamt bis 1969 war Bergmann in Würzburg tätig, im Jahr 1963 habilitierte er dort. 1969 nahm er einen Ruf an die Universität Düsseldorf an, wo er entscheidend am Aufbau des Fachs Mathematik an der jungen Universität der Landeshauptstadt mitwirkte. Er widmete sich vor allem der Lehrerausbildung und richtete den Lehrstuhl für Mathematikdidaktik und Mathematik ein.

Sein Forschungsschwerpunkt lag im Bereich der Algebrentheorie, einem Bereich der mathematischen Grundlagenforschung mit Querverbindungen zur Zahlentheorie und Darstellungstheorie; letztere kommt beispielsweise in der theoretischen Physik regelmäßig zum Einsatz. Ein Ziel der Untersuchungen von Prof. Bergmann war es, mittels einer geeigneten Strukturtheorie für Moduln neue Einsichten in die Radikaltheorie und Automorphismengruppen endlich-dimensionaler (nicht-)assoziativer Algebren zu erhalten. Daneben war ihm stets die Lehrerausbildung wichtig, er wollte, wie ein Wegbegleiter formulierte, „Lehrern und Schülern die Schönheit der Grundlagen nahebringen“.

Prof. Bergmann setzte sich engagiert für den Aufbau der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ein. So war er als Baubeauftragter maßgeblich an der Planung des Neubaus der Institutsgebäude der Fakultät beteiligt. Auch war er von 1972 bis 1984 Vorsitzender der Baukommission für den Campusbau. Bei der Eingliederung der Pädagogischen Hochschule Neuss in die Universität im Jahr 1980 war es ihm ein besonderes Anliegen, die neuen Fachkollegen in Düsseldorf zu integrieren. Dem Senat der Universität Düsseldorf gehörte er von 1978 bis 1981 an. Im Juli 1991 wurde er emeritiert.

Auch im Ruhestand blieb Prof. Bergmann aktiv und engagierte sich weiter für mathematikdidaktische Themen. Dazu brachte er noch 2013 mit einem Kollegen das Buch „Affine Ebenen“ heraus, eine umfassende Darstellung der Wechselwirkung von Algebra und Geometrie.

Artur Bergmann wird der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als überzeugter akademischer Lehrer, maßgeblicher Gestalter des Fachs Mathematik und – im wahrsten Sinn des Wortes – Baumeister der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät in Erinnerung bleiben.

 

Zur ausführlichen Würdigung von Prof. Bergmann auf den Internetseiten der Mathematik.

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