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Pharmazie
Prof. Dr. Nicole Teusch in Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung set berufen

Die Stiftung set (Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen) hat Prof. Dr. Nicole Teusch von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) in ihren Wissenschaftlichen Beirat berufen. Teusch leitet das Institut für Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie.

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Prof. Dr. Nicole Teusch, Leiterin des Instituts für Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie, wurde in den Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung set berufen. (Foto: privat)

Die Stiftung set will alternative sogenannte 3R-Methoden (3R steht für „Replace, Reduce, Refine“) zur Tierforschung fördern. Es geht darum, die Zahl von Tierversuchen zu reduzieren, etwa indem diese durch komplexe Versuchsmodelle in Biochips ergänzt, ihre Zahl reduziert oder wo möglich ersetzt werden. Hierzu werden zum einen Forschungsprojekte gefördert, aber auch Veröffentlichungen, Symposien, Kurse und Workshops unterstützt.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Nicole Teusch ist in diesem Feld im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte aktiv und wurde 2022 von der Stiftung set gefördert. In dem Projekt ging es um die Etablierung eines Biochips, auf dem ein dreidimensionales humanes Tumormikromilieu abgebildet ist. Es dient dazu, personalisierte Wirkstoffe bei Pankreas-Adenokarzinom zu testen.

Kristina Wagner, stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung set, zur Berufung von Prof. Teusch in den Wissenschaftlichen Beirat: „Wir sind hocherfreut, Prof. Dr. Teusch in unserem Wissenschaftliche Beirat begrüßen zu dürfen. Mit ihrer Expertise ist sie eine hervorragende Bereicherung für das Gremium. Die Bewertung von Projektskizzen und -anträgen auf ihre wissenschaftliche Qualität und ihren Beitrag zum Ersatz und zur Ergänzung von Tierversuchen ist das Herzstück der Stiftung.“

Prof. Teusch zu ihrer zukünftigen Tätigkeit in dem Gremium: „Ich bin begeistert, nun im Kontext der Stiftung die Erforschung innovativer Alternativmethoden unterstützen zu können. Insbesondere werde ich meinen Fokus auf tierversuchsfreie Methoden in der präklinischen Arzneimittelforschung legen. Ich hoffe dabei, dass mit neuen Alternativmethoden perspektivisch signifikant weniger Tierversuche bei der Wirkstoffsuche für pharmakologische und toxikologische Untersuchungen benötigt werden.“

Zur Person

Nicole Teusch studierte Biologie und Chemie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Diplom 1998). Sie promovierte 2002 am Department of Immunology des Scripps Research Institute in La Jolla in den USA. Anschließend ging sie zunächst in die pharmazeutische Industrie. 2011 wechselte Teusch als Professorin an die Technische Hochschule Köln, im April 2019 wurde sie Professorin an der Universität Osnabrück. Seit April 2022 ist sie Professorin für Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie an der HHU.

Prof. Teusch forscht unter anderem zur Identifizierung und Charakterisierung neuer pflanzlicher und mariner Naturstoffe als Quelle für pharmazeutische Wirkstoffe. Für ihre Arbeiten entwickelt sie mit ihrem Team auch Alternativmethoden zur Tierforschung.

Für ihre Lehr- und Forschungsarbeiten wurde Teusch mit einer Reihe von Preisen und Stipendien ausgezeichnet. So erhielt sie unter anderem 2015 den Lehrpreis der TH Köln, 2017 eine NRW-Forschungsprofessur und den Bionorica Award 2019 der Gesellschaft für Heilpflanzen- und Naturstoffforschung. Zum November 2024 wurde sie in den Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung set – Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen – berufen.  

Autor/in: Arne Claussen
Kategorie/n: Schlagzeilen, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Pharmazie