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Nachruf
Mathematiker Univ.-Prof. i.R. Dr. Otto Kerner ist gestorben (1943-2023)

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf trauert um Univ.-Prof. Dr. Otto Kerner, der von 1982 bis 2008 eine Professur in Algebra am Mathematischen Institut der Heinrich-Heine-Universität innehatte. Er verstarb am 14. Februar 2023 im Alter von 79 Jahren.

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Prof. Dr. Otto Kerner hatte von 1982 bis 2008 eine Professur in Algebra an der HHU inne. Er verstarb im Alter von 79 Jahren am 14. Februar 2023. (Foto: privat)

Otto Kerner, geboren am 10. Oktober 1943 in Sattelpeilnstein im Landkreis Cham in der Oberpfalz, studierte Mathematik und Physik an der Universität Würzburg. Im Jahr 1967 schloss er dort sein Studium mit der Lehramtsprüfung ab. 

Nach einem Jahr als Wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Clausthal wechselte Kerner 1969 in gleicher Position an die Universität Düsseldorf, wo er 1971 mit der Arbeit „Zur Strukturtheorie endlich-dimensionaler assoziativer Algebren mit Hilfe des Minimalpolynoms und der Elementarteilertheorie“ promovierte. Zum Thema „I-serielle Ringe“ habilitierte er sich 1977 und nahm eine Dozentenstelle auf. 1982 folgte die Ernennung zum Professor, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008 arbeitete er am Lehrstuhl für Algebra.

Ausgehend von seinem Promotionsthema galt Prof. Kerners wissenschaftliches Interesse der Darstellungstheorie von (endlich-dimensionalen) Algebren; er arbeitete hier eng mit Prof. Dr. Claus Michael Ringel von der Universität Bielefeld zusammen. Dies machte ihn zu einem wichtigen Mitglied einer internationalen Forschungsgruppe, die seit 1974 regelmäßig die Konferenzreihe „International Conferences on Representations of Algebras (ICRA)“ veranstaltete. 1988 übernahm Kerner zusammen mit weiteren Kollegen die Neubearbeitung und Erweiterung des Übersichtswerks „Mathemecum“ von Josef Maurer, das in Folge als „Vieweg Mathematik Lexikon“ herausgegeben wurde und vielen Studierenden beim Einstieg in diese Wissenschaft half.

Prof. Kerner übernahm viele Funktionen der Selbstverwaltung am Mathematischen Institut, so war er auch zwei Jahre dessen Geschäftsführender Leiter. Während seiner Tätigkeit an der HHU brachte er sechs Doktoranden und eine Doktorandin zu ihren akademischen Abschlüssen. Auch nach seiner Pensionierung engagierte er sich weiter in der Lehre, mit Vorlesungen aus seinem Fachgebiet, aber auch mit Pflichtveranstaltungen und Kompaktkursen für Schüler. Bis zuletzt blieb er in produktivem Kontakt mit seinen Forschungskollegen, etwa aus Kanada, den USA, China und Japan.

Mit Otto Kerner verliert die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf einen engagierten Forscher und akademischen Lehrer, der den Aufbau des Fachs Mathematik in Düsseldorf erheblich mitgeprägt hat und der sein Fach auch nach außen hin repräsentierte. Die Universität wird ihm ein ehrenhaftes Andenken bewahren.

 

Zum ausführlichen Nachruf des Mathematischen Instituts.

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